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Aussergewöhnliche Anwendung
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Schimmelbefall Beispiele und Hinweise

Vermeiden und Sanierung von Schimmelpilzen in lnnenräumen

Außergewöhnliche Vorfälle erfordern außergewöhnliche Anwendungen. Immer wieder haben wir es in Innenräumen mit Schimmelbefall zu tun. Die Ursachen sind meist die selben: Kapilarwirkung in Fugen, Schlecht abgedichtete Armaturdurchgänge, vorprogrammierte Feuchtigkeit im rückwertigen Bereich (z.B. bei Spülkästen). Wo manch einer gerne die Augen verschließt haben wir uns weitergebildet und können nun eine effektive Vermeidung von Schimmelpilzen anbieten. Im Jahr 2012 hat Robert Hug die Sachkundeprüfung, Erkennen und Vermeiden von Schimmelpilzen in lnnenräumen, erfolgreich bestanden. Mehr noch: Mit unserem geschützten WandoVario®-System können wir Ihnen einen modernen Neuaufbau anbieten der Hygieneprobleme in der Zukunft vermeidet. Auf den folgenden Seiten haben wir die wichtigsten Information über Schimmelbefall für Sie zusammengefasst. Und wir stellen Ihnen in Kurzform unser variables Modulsystem WandoVario® vor.

Was ist Schimmel und wie kann er enstehen?

Die große Mehrzahl der Schimmelpilze führt ein eher unauffälliges Dasein als Organismen einer sich zersetzenden Substanz. Dagegen sind einige Schimmelpilzarten meldepflichtige Pflanzenkrankheiten oder haben aufgrund ihrer Lebensweise in bestimmten ökologischen Nischen für den Menschen besondere Bedeutung. Auf der einen Seite als Human-Parasiten und Erzeuger von Pilzgiften in verdorbenen Lebensmitteln – Aber auch als NahrungsmittelVeredler, biologische Quelle für Antibiotika und cholesterinsenkende Medikamente. Bei Gebäuden wird der Begriff Baumykologie verwendet. Dieser beschreibt den Zusammenhang zwischen Schimmelpilzen, Schäden und deren Sanierung.

Schimmelpilze finden sich als farbiger Belag auf verschiedenen Substraten. Feuchtigkeit der befallenen Substanz bzw. Raumluftfeuchte ist für Bildung und Ausbreitung eines Schimmelpilzbefalls die Voraussetzung. Oft beginnen Schimmelpilze auf organischen Substanzen zu wachsen und initiieren damit eine Reihe von Fäulnisprozessen. Zuerst bildet sich aus einer auf das Substrat gefallenen Schimmelpilz-Spore das Myzel. Dieses besteht aus mikroskopisch kleinen, vielfach verzweigten Pilzfäden, den Hyphen, die an den Spitzen wachsen und sich von einem einzelnen Punkt aus allseitig kreisförmig ausbreiten. Die Vermehrung erfolgt meistens auf ungeschlechtlichem Wege über Sporen. Ein Schimmelpilz kann durch seine Zellbestandteile, seine Stoffwechselprodukte und seine Sporen Menschen und Haustieren schaden oder ihnen zumindest lästig sein. Unerwünschte Folgen können in erheblicher Geruchsbelästigung, in allergischen Reaktionen und in – eventuell tödlichen – Vergiftungen bestehen. Im Extremfall befallen und zerstören Schimmelpilze (z. B. Aspergillus fumigatus) Körpergewebe mit tödlichem Ausgang für den Menschen. Von Schimmel ausgehende Gefahr hängt stark von der Wirkstoffkonzentration (von Stoffwechselprodukten, Zellbestandteilen bzw. Sporen) beim Kontakt mit betroffenen Personen oder Haustieren ab. Solchen relevanten Konzentrationen werden Menschen und Tiere vor allem ausgesetzt, wenn sie schimmelbefallene Nahrung aufnehmen, sich in befallenen Räumen aufhalten (Sporen, Gifte) oder selbst befallen sind (Infektion: Mykosen; Gifte, allergene Zellproteine). Laut UBA-Leitfaden (S. 10 f. bzw. UBA-Broschüre S. 5) können eingeatmete Sporen und Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen allergische und reizende Reaktionen beim Menschen auslösen. Es wird angenommen, dass dies grundsätzlich für alle Schimmelpilze gilt, während Infektionen nur von lebenden Schimmelpilzen ausgehen. Die allergische Aspergillose befällt Atemtrakt/Lunge und führt zu Bronchialasthma.

Schimmelarten lauern nahezu überall. Die Sporen werden durch die Luft weitertransportiert. Schimmelpilze können bei Temperaturen von 0 bis 60 °C und einer Luftoberflächenfeuchte von mindestens 70% wachsen. Das Auge kann lediglich 100% Feuchte sehen, sprich einen Wassertropfen. Wasser als solches schimmelt nicht. Schimmelgefährdete Bereiche zwischen 70% und 85% sind nur mit einem Spezialgerät messbar.

Ein echter Härtefall: Extremer Schimmelpilz auf dem einem Campingplatz, Details im Datenblatt 012601

Vermeiden und Sanierung von Schimmelpilzen in lnnenräumen

Es liegt also auf der Hand, dass in jedem Gebäude Sporen verschiedener Schimmelarten zu finden sind. Der entscheidende Unterschied zwischen Gebäudeteilen, in oder an denen der Schimmel wächst und solchen, wo er nicht wächst, ist in den Lebensbedingungen zu suchen, die die Schimmelpilze dort vorfinden. Wie andere Lebewesen auch, können Schimmelpilze nur wachsen und sich vermehren, wenn bestimmte Bedingungen dafür erfüllt sind. Fehlt nur eine dieser Bedingungen, so kann der Pilz nicht wachsen. Da Schimmelpilze organische Substanzen verstoffwechseln, finden sie in Gebäuden ein breites Nahrungsangebot, wie zum Beispiel Zellulose (Tapeten, Gipskartonplatten) oder anderes Material in Wandbeschichtungen und Bodenbelägen, aber auch Staub und Schmutzreste. Außer den Gebäudeteilen wie Wände, Decken, Fensterrahmen können auch Möbel, Kleidung, Bücher usw. befallen werden.

Feuchtigkeit als Wachstumsfaktor von Schimmelpilzen

Ein gewisses Maß von Feuchtigkeit, die in Wänden oder Luft vorhanden ist, ist wesentliche Bedingung für Schimmelbildung in Gebäuden. Im Wesentlichen kommen zwei Arten von Wassereintrag in die Bausubstanz vor: A) Feuchtigkeit durch Eindringen von Wasser in ein Gebäude

  • Defekte Wasserleitungen z. B. Heizungsrohre, Warm-, Kalt- oder Abwasserrohre oder Dachentwässerung etc.
  • Eindringen von Schmelz- oder Regenwasser wegen schadhafter Dachabdichtung, undichten Mauerwerks, verstopften Abfluss / Drainage, stehendes Wasser an der Hauswand
  • Unglücksfälle: Waschmaschinenablauf, Lösch-/Hochwasser

B) Feuchtigkeit durch Kondensation Kondenswasser (oder Tauwasser) ist tatsächlich das Hauptproblem, das besonders in den jüngeren Zeiten des Energiesparens viel (juristischen) Streit zwischen Mietern und Vermietern ausgelöst hat. Eigenheimbesitzer wenden sich meist an die Handwerker Ihres vertrauens. Diese sollten am Besten bereits vor einem Schaden Aufklärungsarbeit leisten. Die Luftfeuchtigkeit rührt nicht nur vom Baden, Duschen und Kochen her, sondern auch vom Atem und Schweiß der Bewohner, insbesondere in Schlaf- und Kinderzimmern. Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen. Biologisch betrachtet ist die Wasseraktivität – der aw-Wert – relevant. Die Wasseraktivität, die sich raumseitig an der Oberfläche eines Bauteils einstellt, hängt vom Feuchtegehalt der Raumluft und auch von der Oberflächentemperatur des Bauteils selbst ab. In der kalten Jahreszeit liegt diese Temperatur besonders in Raumecken, hinter Schränken usw. typischerweise deutlich unter der Lufttemperatur im Raum. Ein aw-Wert von 0,8 oder mehr ist, wenn er längere Zeit vorliegt, eine typische Voraussetzung für die Entwicklung von bautypischen das heißt wohnungstypischen Schimmelpilzen.

Die anderen Voraussetzungen, nämlich Pilzsporen und Nährstoffe, sind meist ohnehin vorhanden. Einzelne Bauschimmelarten treten ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 % auf, ab 80 % fast alle übrigen.

Raumluftfeuchtigkeit schlägt sich auf kühlen Bereichen von Zimmerwänden (oder an Fenstern etc.) nieder – dort (oder an anderer Stelle, wohin das Wasser eventuell abfließt) entsteht bei vorhandenem Nahrungsangebot Schimmel.

Vermeiden und Sanierung von Schimmelpilzen in lnnenräumen

Bei Gebäuden, die bis etwa 1975 errichtet wurden, war bereits die Tauwasserbildung an Fenstern und der Innenseite von Außenwänden bekannt. Allerdings wurde die Schimmelbildung durch eine permanente natürliche Wohnraumlüftung vermieden. Der für die Raumhygiene notwendige Luftwechsel wurde dadurch gewährleistet, dass Fenster und Türen aufgrund ihrer Konstruktion unbemerkt ein Entfeuchten der Raumluft herbeiführten. Zum Zwecke der Energiesparung wurden die Fensterkonstruktionen in vielen dieser Gebäude durch so dichte Fenster ersetzt, dass der Austausch zwischen feuchter Raumluft und trockener Außenluft nunmehr gezielt durch Lüften herbeigeführt werden muss. Wetterabhängig (besonders im Sommer) kann jedoch Lüften auch die Feuchtigkeit der Raumluft erhöhen (besonders bei Kellerräumen); dann ist eher Heizen (oder sogar ein technisches Entfeuchtungsverfahren) angebracht.

Nachweis und Bewertung

Ein deutlicher Hinweis auf einen Schimmelbefall in Gebäuden ist das Auftreten der typischen dunklen Flecken und/oder ein muffiger (erdiger) Geruch. Ein analytischer Nachweis kann entweder über Luftanalysen (Untersuchung auf bestimmte Stoffwechselprodukte der Pilze), Materialproben des Befalles oder über Hausstaubuntersuchungen erfolgen. Eine im Jahr 2009 veröffentlichte Untersuchung deutet darauf hin, dass der Ergosteringehalt im Hausstaub als Schnellmethode für eine Schimmelpilzbelastung in Innenräumen verwendet werden kann. In den meisten Fällen kann auf eine analytische Untersuchung und Bestimmung des Pilzes verzichtet werden. Eine Bewertung des sichtbaren Schimmelpilzbefalls kann nach folgenden Kriterien klassiert und grob beurteilt werden.

Kat. Merkmale Grobe Beurteilung von baulichen Schäden und Gesundheitsrisiko.
0 Spuren von oberflächlichem Schimmelbewuchs mit folgender Ausdehnung: bis 100 cm², an einer Stelle, nur in einem Raum. Stockflecken (Verfärbungen), eine Vorgeschichte von Wasserschäden oder weitere Anzeichen/Hinweise, die auf ein Problem hindeuten könnten, sind nicht vorhanden. Normalzustand oder geringfügiger SchadenGesundheitlich und bauphysikalisch unproblematisch
1 Oberflächlicher Schimmelbewuchs oder Stockflecken an einer Stelle, nur in einem Raum mit folgender Ausdehnung: bis 0,5 m² bei vereinzeltem Bewuchs bis 100 cm² bei dichtem Bewuchs Eine Vorgeschichte von Wasserschäden oder weitere Hinweise, die auf ein Problem hindeuten könnten, sind nicht vorhanden Geringer bis mittlerer Schaden Die Situation ist im Sinne der Gesund-heitsvorsorge kritisch zu betrachten und zu verbessern. Bauphysikalisch ist die Situation wenig problematisch, der Zustand kann sich schnell verschlechtern.
2 Vereinzelter Schimmelbefall oder Stockflecken auf einer Fläche von über 0,5 m² oder dichter flächiger Schimmelbewuchs auf einer Fläche von über 100 cm² oder Schimmelbewuchs in tieferen Schichten oder Schimmelbewuchs oder Stockflecken an mehreren Stellen im selben Raum oder in verschiedenen Räumen, bis total 10 m² oder deutlicher Schimmelgeruch ohne sichtbaren Schimmelbewuchs. Großer Schaden Die Situation ist im Sinne der Gesundheitsvorsorge inakzeptabel und es besteht rascher Handlungsbedarf. Bauphysikalisch ist die Situation häufig problematisch, der Zustand kann sich weiter verschlechtern.
3 Vereinzelter Schimmelbefall oder Stockflecken auf einer Fläche von über 10 m² oder dichter flächiger Schimmelbewuchs auf einer Fläche von über 2 m². Extremer Schaden Solange die Schimmelpilzart nicht bekannt ist, muss von einer akuten Gesundheits-gefährdung ausgegangen werden! Ohne Sofortmaßnahmen sollte der Raum nicht mehr ungeschützt betreten werden.

Anmerkung: Kategorien 0-2 entsprechen den Empfehlungen der Gesundheitsämter in Deutschland (LGA Kat. 1-3) und der Schweiz (BAG Kat 0-2). Viele Praktiker jedoch vermissen eine erweiterte Kategorie.

Vermeiden und Sanierung von Schimmelpilzen in lnnenräumen

Auch abgetötete Partikel von Schimmelpilzen und Sporen behalten ihr allergenes Potenzial. Unter der Voraussetzung, dass erneut Feuchtigkeit entsteht, muss sichtbarer Schimmel nicht nur desinfiziert (abgetötet) sondern vollständig entfernt werden. Schimmelpilzschäden der Kategorie 2 und 3 sind durch Fachfirmen (Bitte anfragen) unter Beachtung der notwendigen Schutzmaßnahmen (Schwarz-Weiß-Zonentrennung, Schutzanzüge, Atemschutz usw.) durchzuführen.

Es sollten folgende Ziele von Maßnahmen gegen vorhandenen Bauschimmel unterschieden werden; Kombinationen müssen fallspezifisch erwogen werden:

A) Biologisches „unschädlich“ machen („Abtöten“); hierbei geht es um Unterbindung

  • des weiteren Stoffwechsels (also auch weiterer Bildung von Giftstoffen),
  • weiterer Ausbreitung des Befalls (des Myzels),
  • weiterer Bildung von Sporen oder gar um eine Inaktivierung/Zerstörung der Sporen, so dass diese nicht mehr biologisch aktiv werden können.

Dabei muss beachtet werden, dass Schimmelsporen (relativ leicht zu bekämpfen) und bakterielle Endosporen (sehr schwer zu bekämpfen) nicht miteinander identisch sind. Es braucht also keine explizit sporozid wirkende Desinfektionsmittel, um die Schimmelsporen zu bekämpfen.

B) Optisches „unschädlich“ machen (Bleichmittel)

C) Tatsächliches (d. h. physisches) „Entfernen“ des Schimmelbelags bzw. seiner Rückstände nach anderer Behandlung. Dies bedeutet typischerweise Abtragen des befallenen Substrats, also auch etwa von Putz oder weiterer Baumaterialien.

D) Unterbinden neuerlichen Schimmelpilzbefalls.

Chemikalien können Schimmelpilz kurzfristig und im Allgemeinen nur an der Oberfläche entfernen. Sie werden von Fachleuten im Rahmen einer umfassenden Sanierung verwendet. Wir gehen noch einen Schritt weiter und tragen Sorge dafür, dass kein neuer Schimmel entstehen kann.

Sanierung mit der ausgezeichneten WandoVario® Systemtechnik

Die selbsttragende Technik mit unseren WandoVario® Profilen ermöglicht das Herstellen eines Tragwerkrahmens zur Aufnahme von demontierbaren Wandelementen. Beim Material und Design sind wir komplett flexibel. Wir planen jede Anlage individuell und haben eine große Auswahl an Farbmustern. Die fertige Anlage ist vollständig revisionierbar. Das bedeutet alle Bauteile können ebenso schnell ab- wie aufgebaut werden.

Vorteile durch den Einsatz von WandoVario® mit nahezu unendlichen Möglichkeiten bei der Oberflächengestaltung

Das Modulsystem WandoVario® bietet unseren Kunden viele Vorteile. Die wichtigsten auf einen Blick:

  • Ständige Hinterlüftung gegen Schimmel-, Sporen- und Kondensatbildung
  • Höchste Hygieneansprüche und leichte Reinigung
  • Revision / Zugänglichkeit der Anlange, Armaturen, Sifon, etc.
  • Schnelle Montagezeit
  • Individuelle und kostenverbindliche Planung
  • Ein Ansprechpartner für alle Gewerke

Detaillösungen mit WandoVario® Silikonlos, hinterlüftet, demontierbar. Zugänglichkeit zu Leitungen, Steigesträngen, Spülkästen, etc.

Viele Informationen zu WandoVario® finden Sie auf unserer Website. Gerne beantworten wir Ihre Fragen und stellen unser Wissen für Ihr Objekt beratend und unterstützend zur Verfügung. Rufen Sie uns einfach an unter Telefon 07032/9783-0.

Einige Beispiele sehen Sie in der nachfolgenden Bildergalerie.
Diese Bilder sind bei der Demontage von an uns erteilten Sanierungsaufträgen entstanden.
Bei den Bildern 6 + 7 ist nach über 20 Jahren durch die Wandovario® Lösung kein erneuter Befall mehr entstanden.

Bildergalerie

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